Hypnose Ausbildung
Die moderne Hypnose/Hypnotherapie nach Milton Erickson, ist eine ziel-, lösungs- und ressourcenorientierte Therapiemethode bei der die Potenziale eines Menschen im Vordergrund stehen.
Wenn es darum geht Ressourcen zu aktivieren – sie sind der Motor der Veränderung – dann kommt der modernen Hypnose/Hypnotherapie und den Konzepten, die von ihr abgeleitet wurden, im gesamten Spektrum der Psychotherapieverfahren, die größte Bedeutung zu.
Das Herstellen einer qualitativ hochwertigen Beziehung und die Ressourcenaktivierung, sind unbestritten die beiden wichtigsten psychotherapeutischen Wirkprinzipien um Behandlungserfolge zu realisieren. Entsprechend streben in den letzten Jahren immer mehr Therapeuten – die die Erkenntnisse der Psychotherapieforschung ernst nehmen – danach, die Hypnose zu erlernen.
(der weitere Text ist urheberrechtlich geschützt. Er entstammt dem Werk: Christoph Mahr (2018) Praxishandbuch Integrative Psychotherapie. Ein methodenorientiertes und wegweisendes Grundlagenwerk. Heidelberg: Springer.)
Zum besseren Verständnis biete ich folgend Definitionen für die Begriffe Trance, Hypnose und Hypnotherapie an, da diese oftmals nicht scharf abgegrenzt oder sogar synonym gebraucht werden.
- Trance ist ein Zustand einer erhöhten, nach innen gerichteten Aufmerksamkeit, der es einem Menschen ermöglicht, jede beliebige erinnerte oder fantasierte Szene mit allen emotionalen und körperlichen Auswirkungen zu erleben.
- Hypnose steht für Methoden – mit Vorzug sprachliche Interventionen –, die der Hypnotiseur systematisch anwendet, um seinen Hypnotisand in Trance zu führen.
- Die Hypnotherapie hingegen ist eine Behandlungsform, die sich die Hypnose zunutze macht, um auf psychische Leidenszustände und psychosomatische Problemstellungen Einfluss zu nehmen.
Auch wenn wir konditioniert sind zu glauben, dass die äußere Welt realer ist als unsere innere Welt, kann unser Gehirn zwischen den Dingen, die wir im Hier und Jetzt wahrnehmen, Dingen aus unserer Erinnerung und Dingen, die fantasiert werden, nicht unterscheiden. Der Gedankenflug kann ebenso real sein wie das, was wir gemeinhin für die Wirklichkeit halten. Ganz gleich, ob das Erleben in der äußeren Welt oder in der Vorstellung stattfindet, im Gehirn werden die gleichen spezifischen neuronalen Netzwerke befeuert. Aus diesem Grund ist die Trance ein idealer Zustand, um Ressourcen zu aktivieren.
Um Menschen flexibel und wirkungsvoll in Trance zu führen und diesen Zustand produktiv zu nutzen, bedarf es eines grundsätzlichen Verständnisses hypnotischer Sprachmuster. Es geht darum, die Sprache in einer präzisen, zielgerichteten, zugleich aber kunstvoll vagen, unspezifischen und dennoch facettenreichen und bedeutungsvoll klingenden Weise zu gebrauchen und sich dabei, in gut dosiertem Umfang, verschiedener linguistischer Kommunikationskunstgriffe zu bedienen.
Die Bereitschaft, in Trance zu gehen, etwas das für einige Menschen gleichbedeutend mit persönlichem Macht- und Kontrollverlust ist, entwickelt sich auf Grundlage einer vertrauensvollen Beziehung. So ließe sich Hypnose auch wie folgt definieren: Hypnose ist die Schaffung eines Raumes von Atmosphäre und Vertrauen, in dem Veränderung geschehen kann.
Trance ist ein Sonderzustand, der die therapeutische Beziehung intensiviert (Erickson et al. 1978, S. 352).
Je mehr der Therapeut fähig ist, eine einfühlsame Ich-Du-Beziehung zu verwirklichen, „auf die Bedürfnisse, die Emotionen und das Weltbild der Patienten zu reagieren, desto mehr werden die Patienten lernen, offen und verfügbar zu sein, um den therapeutischen Suggestionen zu folgen“ (Erickson et al. 1978, S. 33). Die Tatsache, dass ein Therapeut seinen Klienten mittels Hypnose in einen guten Zustand versetzen kann, macht ihn „zu einer sehr kompetenten Bindungsperson, denn genau das kann eine Mutter: das Kind wieder in einen guten Zustand bringen, es sich wieder gut fühlen lassen, wenn es etwas Schlimmes erlebt hat“ (Grawe 2004, S. 406).
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